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Klettern auf Teneriffa bis 6a+

Klettern auf Teneriffa, das ist die Verbindung von guter Erreichbarkeit, gutem Wetter und gutem Essen mit wunderbarer Kletterei in grandioser Landschaft. Lange Zeit galt Teneriffa als anspruchsvolles Klettergebiet. Inzwischen gibt es aber auch für Kletterurlauber genügend lohnende Routen für bis 6a+. Die Kombination aus ganzjährig angenehmem Klima, tollen Restaurants und Bademöglichkeiten macht Teneriffa zu einem meiner Lieblingskletterziele.

Das Klettern auf Teneriffa entwickelt sich ständig weiter und es kommen immer mehr schöne Routen hinzu. Manchmal sind es neue Gebiete, manchmal Nacherschließungen. Auch mein Klettern verändert sich und ich lerne immer wieder für mich neue Klettergebiete kennen. Deshalb passe sich den Beitrag immer wieder an. Es lohnt sich also, von Zeit zu Zeit nachzuschauen, ob und was sich geändert hat.

Eines bleibt aber immer gleich: Der Schwerpunkt meines Beitrags über das Klettern auf Teneriffa liegt im Schwierigkeitsbereich bis 6a+. Ich stelle Klettergebiete vor und gebe eine persönliche Einschätzung über den Attraktivitätsfaktor. Dabei gehe ich auf die Routenlage bis 6a+ ein und schreibe auch etwas über die Parkplatzsituation und ob der Zustieg Überraschungen birgt.

Aber zuerst die wichtigste Frage:

Klettern auf Teneriffa bis 6a+ - ist das möglich?

Auch wenn mir Teneriffa als Kletterdestination gefällt, ist die Antwort ist ein klares JEIN.

JA, weil es durchaus ein Angebot und damit eine Auswahl in diesem Schwierigkeitsbereich gibt – sowohl Sportkletter- als auch Tradrouten.

NEIN, weil sich diese Auswahl sich vor allem auf Routen im Schwierigkeitsbereich 5c – 6a+ bezieht, darunter ist kaum etwas zu finden. Konkret heißt das: Du musst 6a+ sicher vorsteigen können oder zumindest eine Person aus deiner Seilschaft oder Klettergruppe. Und du musst bereit sein, dich in einer 5c warm zu klettern.

Es ist also kein richtiges Anfängergebiet.Spanien Teneriffa Klettergebiet Tamadaya Blume

Die Bewertungen auf Teneriffa sind eher als anspruchsvoll zu bezeichnen. Sie sind nicht vergleichbar mit Kalymnos oder anderen touristischen Klettergebieten. Hinzu kommt, dass die einheimischen Kletterer die Routen nach einigen Jahren gerne abwerten, da sie ihnen durch die vielen Wiederholungen für sie eingängiger sind und leichter erscheinen.

Bei einer Onsight-Begehung, wie sie für uns Kletterurlauber in der Regel üblich ist, sind die Bewegungsabläufe jedoch noch nicht eingeschliffen. Eine inzwischen abgewertete Route kann sich daher schwerer anfühlen.

Viele Klettergebiete liegen in Barrancos, das sind mittlerweile ausgetrocknete Flussläufe. Diese zeichnen sich durch interessante Einstiege aus, da das Wasser in in 100, 1.000, 10.000 oder noch mehr Jahren die unteren Felsmeter liebevoll rund geschliffen hat.

So ist die Schlüsselstelle oft der Einstieg ist. Ganz anders als in Südfrankreich, wo sich die Schlüsselstelle meiner Erfahrung nach gerne zwischen letztem Haken und Umlenker versteckt.

Aber wenn diese Rahmenbedingungen für dich passen, dann ist Teneriffa wirklich ein tolles Kletterurlaubsziel. Die Kombination aus schöner Kletterei in einer oft verwunschenen Umgebung mit einer tollen Atmosphäre ist großartig. Das Baden im Anschluss ist sicherlich ein echter Pluspunkt und wer die kanarische Küche mag …

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Klettern auf Teneriffa bis 6a+ - ein Überblick

Die Anreise nach Teneriffa erfolgt in der Regel mit dem Flugzeug. Effizientes und gewichtsoptimiertes Packen ist daher Pflicht. Wir klettern immer mit einem 70-Meter-Seil, weil das einfach unser Felsseil ist. Für die meisten Routen reicht wahrscheinlich ein 60-Meter-Seil. 12 Exen sind auch für die längeren Routen ausreichend.

Wer nicht vorhat, Tradrouten zu klettern, kann Keile und Friends getrost zu Hause lassen. Die eingerichteten Sportkletterrouten sind ausreichend abgesichert.

Wer etwas vergessen hat oder Nachschub braucht, kann zum Roxtore, dem Klettershop in Arico, fahren. Dort gibt es alles, was das Klettererherz begehrt.Spanien Teneriffa Kletterführer

Es lohnt sich, den Kletterführer „Tenerife Escalada deportiva“ vorab zu besorgen. Die Vorfreude auf den Kletterurlaub beginnt schon beim Lesen. Die meisten Informationen habe ich diesem Führer entnommen. Wo nicht, habe ich die Quelle angegeben.

Der Kletterführer ist auch im Roxtore in Arico erhältlich. Sollte er ausverkauft sein, fragt dort nach einem Leihexemplar.

Der Roxtore unterstützt die lokalen Erschließer mit Bohrhaken. Im Laden steht eine Bolt-Fund-Box und für jedes verkaufte T-Shirts werden Haken gespendet. Ich finde, das ist schon ein guter Grund, dort vorbeizuschauen.

Auf Teneriffa befinden sich die meisten Klettergebiete auf der Südseite der Insel, von daher bietet es sich an, sich eine Unterkunft im Süden zu suchen. Ein Mietwagen ist für die Anreise zu den meisten Felsen obligatorisch.

Arico und El Rio sind die großen und “alten” Klettergebiete, für die Teneriffa als Kletterdestination ursprünglich bekannt wurde. Die Canada del Capricho, das älteste Klettergebiet der Insel, liegt am Fuße des Teide und hat seinen ganz eigenen Charme.

Daneben gibt es viele kleinere Gebiete, die unbedingt einen Besuch lohnen. Noch immer gibt es auf der Insel deutlich mehr Routen, die schwerer als 6a+ sind, als leichtere Routen.

In diesem Artikel stelle ich die folgenden Gebiete vor:

Spanien Teneriffa auf einer Karte klein

1 Tamadaya

2 Fantasma

3 Planeta Zarza

4 La Martela

5 Canada del Capricho

6 Las Barbas de San Pedro

7 Callao

8 Guasegre Medio

9 El Poris

vor.

Zu guter Letzt sage ich noch etwas zu Klettergebieten, die nach der Papierlage interessant aussehen, doch mich nicht ansprechen. Natürlich führe ich aus, warum das so ist. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Klettern auf Teneriffa - Tamadaya

Tamadaya ist der ideale Einstieg ins Klettern auf Teneriffa. Viele gut eingerichtete Routen bis max. 6b+ in einer gemütlichen Schlucht. Der Klettergarten mit seiner guten Absicherung ist bekannt und so ist man selten alleine am Fels.

Tamadaya - Routensituation

Das Gebiet bietet eine hohe Dichte an Routen im unteren und mittleren Schwierigkeitsgrad. Die schwierigste Route ist mit 6b+ bewertet. In den rund 50 Routen, die bis zu ca. 30 Meter lang sind, kann man problemlos mehrere Tage ausgiebig klettern.Spanien Teneriffa Klettern Tamadaya Achim in Paquita Style

Eine gut abgesicherte 4c hat es mir hier besonders angetan. Die TCH, die leichteste Sportkletteroute in Tamadaya, ist oft besetzt. Trotzdem versuche ich in jedem Kletterurlaub auf Teneriffa, die TCH als erste Route zu klettern. Von oben hat man eine tolle Aussicht und ich finde sie so schön, dass ich ihr einen eigenen Beitrag gewidmet habe.

Die Beliebtheit der Route zeigt sich manchmal auch am Abseilring. Zum Glück wurde er gerade erneuert, was mir zeigt, dass die Routen gepflegt werden.

In der Aussie Oi, einer leichten Route am Anfang der Schlucht, scheint mir oben nicht alles fest zu sein. Früher bin ich sie gerne geklettert. Inzwischen habe ich sie jedoch von meiner Routenliste gestrichen.

Echte Highlights sind für mich dagegen die Cross Over und die Paquita Style. Beide sind mit 6a bewertet.

Tamadaya - Parkplatzsituation und Zustieg

Der im Kletterführer angegebenen Parkplatz bietet in der Regel ausreichend Stellplätze. Sollte dennoch einmal alles voll sein, dann nicht in den Einfahrten parken, sondern ein Stück die Straße hinunterfahren. Dort auf dem großen Platz parken. Der Zustieg dauert dann 5 bis 10 Minuten länger, aber das ist tolerierbar und leicht zu verschmerzen. Ich war schon oft in Tamadaya und bisher ist es ist uns nur einmal passiert, dass wir unten parken mussten.

Der Zustieg ist geschmeidig und birgt keine Überraschungen.

Tamadaya – Fazit

Der Canyon von Tamadaya ist ein beliebtes Anfängergebiet. Dementsprechend geht es dort häufig sehr gesellig zu. Vor allem am Wochenende, wenn auch die Einheimischen klettern wollen, kann es an den beliebten Routen zum Nummernziehen kommen. Unter der Woche ist es meist entspannter und ein Besuch lohnt sich dank des schönen Ambientes und der tollen Routenauswahl auf jeden Fall.Spanien Teneriffa Klettern Tamadaya Achim sitzend

Klettern auf Teneriffa - Fantasma

Fantasma ist ein weiteres tolles Gebiet, um mit dem Klettern auf Teneriffa zu beginnen. Wie fast alle Gebiete auf Teneriffa liegt auch Fantasma in einer Schlucht und man kann auf beiden Seiten klettern.Spanien Teneriffa Klettern Fantasma

Auch im Winter kann es passieren, dass man entweder in der Sonne verbrennt oder im Schatten friert. Also einfach eine Jacke mitnehmen. Klettern kann man aber immer.

Auch die Schlucht von Fantasma hat die für die Insel typischen runden Einstiege, die durch den jahrhundertelangen Wasserlauf durch die Schlucht entstanden sind. Wenn man sich damit arrangiert hat, ist alles prima. Die Stimmung ist großartig, fernab der großen Straßen und einfach eine hohe Schlucht.

Einmal haben uns hier Jäger am Klettern gehindert. Ihre Jagdutensilien waren Argument genug. Da half es auch nichts, dass die einheimischen Kletterer darauf hinwiesen, dass das anders geregelt sei.

Seit Fantasma im Kletterführer steht, ist es dort deutlich voller. Auch hier lohnt sich ein Besuch unter der Woche.

Fantasma - Routensituation

Fantasma hat über 60 Routen bis 7b im Angebot. Knapp die Hälfte davon mit Schwierigkeiten bis 6a+. Auch einige Tradrouten sind hier zu finden.

Gleich zu Beginn des Barrancos wird man von mehreren leichten Routen empfangen. Am rechten Rand ist noch eine neue hinzugekommen, die noch nicht im Kletterführer steht. Meine Einschätzung dazu lautet: 5a/b. Zwei der alten Routen zeichnen sich durch freundliche Kleingriffigkeit aus, dafür entbehren sie nach dem Einstieg die sonst üblichen runden Strukturen.Spanien Teneriffa Fantasma Maike Brixendorf KletternAm Ende der Schlucht, nachdem zwei Wasserlöcher mit Hilfe von an der Wand befestigten Seilen überquert wurden, befinden sich noch vier leichtere Routen im Bereich 5b/5c. Sie stechen nicht durch ihre Schönheit heraus, können aber als Tagesabschluss gut mitgemacht werden. Der Taubenkot auf Höhe der Füße macht die Überquerung des Wasserlaufs bereits zu einem kleinen Abenteuer.Spanien Teneriffa Klettern Fantasma Maike VorstiegMit der Piedra bermeja gibt es auch hier eine Route, die es sowohl in meine persönliche Top 10-Liste als auch in einem individuellen Beitrag geschafft hat.

Fantasma - Parkplatzsituation und Zustieg

Parken kann man oben an der Straße oder ein Stück den im Kletterführer angegebenen Feldweg hinunter. Diese Zufahrt ist nicht immer in gutem Zustand. Mittlerweile parken wir immer oben und schauen gar nicht erst. Es sind dann rund 200 Meter mehr und es bleibt nach wie vor ein kurzer Zustieg. Durch diese Zweiteilung sind genügend Parkplätze vorhanden.

Der Zustieg ist eine kurze gemütliche Wanderung ohne Überraschungen.

Fantasma – Fazit

Ein wunderschönes Gebiet, das einen Besuch wert ist. Leider hat sich das herumgesprochen, so dass man mittlerweile selten allein ist. Aber trotzdem, die Auswahl ist groß und man findet immer etwas Schönes zum Klettern.

Klettern auf Teneriffa - Planeta Zarza

Planeta Zarza ist ein imposanter Barranco, der schöne Kletterei bietet. Und eigentlich muss man schon wegen der schönen Sektorennamen Pluton, Meteorito und Jupiter dahin. Das bezaubernde Ambiente tut sein übriges.Spanien Teneriffa Klettern Planeta Zarza Achim und AmbienteVor einigen Jahren waren wir dort klettern. Es war zwar schön, doch auch eher schwer oder besser gesagt, die Auswahl an für uns kletterbarer Routen einfach zu gering. Wir ließen Planeta Zarza danach einige Jahre links liegen.

Im letzten Kletterurlaub trafen wir in La Martela deutsche Kletterer, die uns von Planeta Zarza vorschwärmten. Da wir sehen konnten, dass wir im ähnlichen Kletterniveau unterwegs sind, gaben wir Planeta Zarza eine zweite Chance. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Planeta Zarza - Routensituation

Die Auswahl bis zum Grad 6a+ ist überschaubar, doch trotzdem ist dieses Gebiet einen Besuch wert. 12 der insgesamt 40 Routen bis 7c sind in diesem Bereich, davon allerdings drei Tradrouten.

Eine Abweichung zu den Informationen des Kletterführers konnten wir vor Ort feststellen:

Laut Kletterführer ist die Fantasy (Nummer 25) eine Trad 6b. Mittlerweile ist sie jedoch eingebohrt und laut thecrag ein 5a/b. Wir sind sie geklettert und bestätigen die Bewertung.Spanien Teneriffa Klettern Planeta Zarza chalk lessEs finden sich Routen auf beiden Seiten des Barrancos. Damit ist es immer möglich, entweder in der Sonne oder im Schatten zu klettern.

Planeta Zarza - Parkplatzsituation und Zustieg

Der Parkstreifen am Straßenrand bietet Platz für mehrere Autos. Der Zustieg ist leicht zu finden und an der etwas steileren Stelle ist ein Fixseil angebracht. Ich fand den felsigen Untergrund an der Stelle dankbar. Vermutlich ist es nicht so angenehm, den Zustieg bei Nässe zu machen, aber wer will schon an nassem Fels klettern?

Planeta Zarza – Fazit

Planeta Zarza werden wir sicherlich beim nächsten Teneriffa-Kletterurlaub wieder einen Besuch abstatten. Da an beiden Seiten geklettert wird, kann nach Bedarf zwischen Sonne und Schatten gewechselt werden.

Es bleibt trotzdem eines der schwereren Gebiete, wenn man im Bereich bis 6a+ unterwegs ist. Doch ein Besuch lohnt sich unbedingt.

Klettern auf Teneriffa - La Martela

Als wir das erste Mal in La Martela zum Klettern waren, da gab es die aktuelle Auflage vom Kletterführer noch nicht. Wir hatten nur eine rudimentäre Zeichnung vom Zustieg und eine Routenliste bekommen.

Die Routenliste vermittelte einen Überblick, welche Route rechts und welche links des schmalen Barrancos ist. Bei Sportkletterrouten war angegeben, wie viele Haken sie hat. Wir konnten uns damit grob orientieren, aber sicher waren wir uns nicht immer.

Die Aufnahme von La Martela in den neuen Kletterführer ist eine große Hilfe. Nun klappt es mit der Orientierung.Spanien Teneriffa La MartelaAuf dem Papier sieht La Martela für Kletterer der gemäßigten Grade ganz charmant aus. Doch steckt der Teufel im Detail, wie ich im Falle von La Martela finde.

La Martela - Routensituation

Der Kletterführer informiert, dass es 22 Routen bis zum Schwierigkeitsgrad 6a+ gibt, davon sind sieben clean.

Die ersten vier liegen im Sektor Arriba. Der liegt nicht, wie im Kletterführer vermerkt, im oberen Teil des Barrancos. Vielmehr muss man beim Zustieg nicht ganz nach unten absteigen, sondern irgendwann nach rechts oben aufsteigen. Da findet sich der einzelne Block mit den Routen.

Ich kann leider nicht empfehlen, die dortigen Routen zu klettern. In diesem Bereich ist sehr viel loses Gestein. Wenn die Griffe und Tritte nicht verwendet werden können, weil sie wackeln, dann wirkt eine 4c einfach viel schwerer.  Ich finde es charmanter, wenn ich ihnen vertrauen kann.

Außerdem wurden teilweise Gerüstösen als Haken verwendet. Natürlich muss das jeder für sich entscheiden, wie vertrauenserweckend er die als Zwischensicherungen findet. Meinen Anspruch an Sicherheit erfüllen sie zumindest nicht. Dazu kommt, das die Umlenker nicht immer ganz ideal gesetzt sind. Entweder ist einer der Haken an die dünnste Stelle des Felsens gesetzt oder in einem anderen Fall schaut einer der beiden Haken einen Zentimeter heraus.

An der Los 3P, laut Kletterführer eine 5b, ist unten 6a+ drangeschrieben. Vermutlich entspricht das eher der Realität. 

Die erste Route im Sektor Izquierda, dem Hauptsektor unten im Barranco, ist laut Kletterführer mit 4b bewertet. Wir und andere deutsche Kletterer, mit denen wir uns vor Ort ausgetauscht haben, teilen diesen Bewertungsvorschlag nicht. Wir waren uns einig, dass es eine schöne Route ist. Für Große ist sie zwar leichter als für Kletterer mit geringerer Reichweite. Doch auch dann wirkt sie schwerer als 4b.

Die Routen Nummer 6 und 7 teilen sich einen Umlenker. Und die Nummer 7 zeichnet sich wieder dadurch aus, dass loses Geröll in der Route ist. Gerade deswegen ist bei den letzten Zügen zum Umlenker Aufmerksamkeit gefragt.Spanien Teneriffa Klettern La Martela Maike

Auch die Platzierung des Umlenkers sieht nicht ideal aus. Wir sind beim letzten Mal die Route 6 bis zum letzten Haken geklettert und haben dort einen Opferkarabiner hinterlassen. Der Haken ist eine Öse und damit zum Abseilen nur bedingt geeignet.

Auch der Route 12, die das Abseilen/Umlenken an einer Pinie mit sich bringt, haben wir beim letzten Besuch einen Opferkarabiner gegönnt. Der vorhandene Karabiner wies bereits deutliche Gebrauchsspuren auf.

Einige Routen befinden sich im hinteren Teil. Dafür muss etwas abgestiegen werden. Zu den Routen kann ich nichts sagen, denn es erschloss sich mir nicht, wie man anschließend wieder hochkommt. Das Risiko wollten wir nicht eingehen. Bisher konnte ich bei keinem meiner La Martela-Besuche dort jemanden beim Klettern bewundern.

Trotzdem finden sich beispielsweise mit der Oposicion a canarion (5c) und der Mendey de Chasna (5c) echte Perlen, die die Anreise lohnen.

La Martela - Parkplatzsituation und Zustieg

Es kann nie so richtig voll werden, da die Parkplatzsituation überschaubar ist. Doch bisher mussten wir noch nie umgedrehen. Wichtig ist es, fair für die später kommenden Kletterer zu parken. Wer mutig ist, kann auch etwas weiter die Straße hoch am rechten Straßenrand parken.

Beim Zustieg muss man schneller nach rechts als erwartet. In der Regel finden sich dort Steinmännchen. Wer sich den oberen Sektor anschauen will, muss nicht ganz in den Barranco absteigen, sondern nach rund der Hälfte des Weges nach rechts hochsteigen.

Die letzten Meter des Abstiegs zum Hauptsektor sind steil und die Hände kommen zum Einsatz, doch ist das gut zu machen. Auch die Rückkehr ist unproblematisch, erfordert nur wieder den Einsatz der Hände.

Wer vom oberen Sektor kommt oder den Abzweiger in den Barranco verpasst, landet früher oder später im Barranco. Dem kann dann einfach zum unteren Sektor gefolgt werden. Dort muss an einer Stelle ein etwa drei Meter hoher Absatz überwunden werden. Das ist aber kein Problem, denn es ist ein Abseilhaken vorhanden.

Die Rückkehr zum Auto kann über wie beschrieben über den eigentlichen Zustieg erfolgen. Damit muss das Seil dort nicht hängen gelassen werden.

La Martela – Fazit

Man kann dort einen schönen Klettertag verbringen, doch ist es nicht meine erste Wahl. La Martela bietet sich vor allem an sehr heißen Tagen an, da es auf über 1.000 Meter Höhe liegt. Automatisch ist es dadurch immer etwas kühler.

Klettern auf Teneriffa - Canada del Capricho

Auch das ist Klettern auf Teneriffa! Allein die Kulisse bei der Anfahrt ist den ganzen Stress der langen Fahrtzeit wert. Erst geht es immer durch liebliche Waldlandschaften bergan. Und gerade wenn man sich daran satt gesehen hat, kommt es einem so vor, als würde man auf dem Mond landen.

Die Canadas sind am Fuße des Teides und auf 2.000 Metern Höhe. Empfindliche Menschen merken das an der dünnen Luft.

Hier gilt, frühes Kommen sichert gute Plätze. Zumindest in Bezug auf das Parken. Parkplätze sind zwar zahlreich vorhanden, doch nicht unbegrenzt. Da jeder Teneriffa-Besucher mit Mietwagen oder Reisegruppe hier vorbeikommt, gilt: first come – first serve. Die meisten sind Wanderer und bleiben auf der gegenüberliegenden Seite. Dadurch ist es beim Klettern in den Canadas angenehm ruhig.Spanien Teneriffa Klettern Canada Maike vor TeideDie Atmosphäre unterscheidet sich von allen anderen Klettergebieten auf Teneriffa. Es ist ein absolutes Highlight in Ambiente und Ausblick. Allerdings kann einem die Höhe, beim Klettern zu schaffen machen.

Canada del Capricho - Routensituation

Es finden sich viele schwere Routen. Die Auswahl der Routen bis 6a+ ist überschaubar und viele von denen sind cleane Routen. Trotzdem können Kletterer bis 6a+ hier einen schönen und ausgefüllten Klettertag verbringen.

In den Canadas ist das Ambiente so großartig, dass wir bereits mehrmals unser Fluggepäck um Keile bereichert haben. Dadurch hatten wir dort mehr Kletter-Auswahl.

Auch mit Kletterführer ist es vor Ort etwas unübersichtlich. Hat man sich erst einmal zurechtgefunden, wird die Struktur klar.

Ein Highlight ist Bobo, die wohl am meisten fotografierteste Route auf Teneriffa – sie hat es gar auf das Cover meines Buches geschafft.

  • Bobo – 6a – Einfach ignorieren, dass beim Klippen des 1. Hakens ein möglicher 15 m Sturz inklusive ist. Und den Blick auf den Teide genießen. Nach dem Einstiegsüberhang wird es übrigens nicht leichterSpanien Teneriffa Maike Brixendorf Klettern Bobo Teide

Canada del Capricho - Parkplatzsituation und Zustieg

Es gibt wirklich viele Parkplätze, aber auch viele Menschen, die das großartige Ambiente genießen wollen. Bisher hat es immer geklappt, da durch ankommende und wegfahrende Autos viel Bewegung ist. Nicht alle wollen den ganzen Tag dort oben verbringen.

Der Zustieg ist eine leichte Wanderung und im Klettergebiet muss man sich entscheiden, ob man die ausgetretene Pfade geht oder kletternd Abkürzungen findet. Auf jeden Fall ist Staunen vorprogrammiert: die Strukturen verändern sich immer wieder und sie überraschen einen jedes Mal aufs Neue.

Canada del Capricho - Fazit

Es ist von der Küste eine lange Anfahrt, die sich lohnt. Wem das Ganze zu unübersichtlich ist, der sollte trotzdem überlegen, an einem Pausentag hier Wandern zu gehen. Auch das ist zu empfehlen.

Klettern auf Teneriffa - Las Barbas de San Pedro

Lovely, das ist das erste Wort, was mit zu Las Barbas de San Pedro einfällt. Hier fühlte ich mich sogleich an den heimatlichen Ith erinnert.Spanien Teneriffa Klettern Las Barbas de san Pedro AchimOk, es sind Pinien und keine Buchen, doch die Felsen liegen wunderbar chillig im Wald und es gibt mal wieder etwas höhere Wände.

Las Barbas de San Pedro - Routensituation

Laut Kletterführer gibt es über 20 Routen im Bereich bis 6a+, davon allerdings einige Tradrouten. Sie verteilen sich auf zwei Sektoren, die sich gegenüberliegen. Einige Minuten Gehzeit und Höhenmeter trennen sie voneinander.

Dafür kann man sich entscheiden, ob man in der Sonne oder im Schatten klettert. Wir waren nur in dem Sektor, der zuerst erreicht wird. Hier werden uns Kletteren einige schöne und vor allem lange, gut abgesicherte Routen angeboten.

Mittlerweile gibt es rechts von der Placa if, die Nummer 13 im Kletterführer, eine neue Sportkletterroute. Wir fanden sie sehr lohnenswert und schlagen als Bewertung ebenfalls 6a/6a+ vor. Und die Placa if, 6a+, hat es übrigens auf unsere persönliche Top 10 der schönsten Sportkletterrouten geschafft.

Las Barbas de San Pedro - Parkplatzsituation und Zustieg

Spanien Teneriffa Klettern Las Barbas de San Pedro ZustiegDas ewige Dilemma auf Teneriffa sind die Zufahrtsstraßen, doch interessanterweise lohnt es sich immer wieder, zu schauen, ob sich etwas geändert hat.

Der letzte Kilometer zum Parkplatz hatte sich seit unserem letzten Besuch nicht geändert, doch dieses Mal waren wir wild entschlossen, hier zu klettern. Waren wir beim letzten Mal noch genervt wieder abgezogen, parkten wir dieses Mal am Abzweiger.

Rund 10 bis 15 Minuten später kamen wir beim „offiziellen“ Parkplatz an und bereuten unsere Entscheidung nicht. Der Weg war bis dahin ein (schlechter) Feldweg ist und damit im Prinzip eine leichte Wanderung. Ab dort wurde das Ambiente zusehends lieblicher und am Felsfuß stehend fällt einem einfach nur “lovely” ein.

Las Barbas de San Pedro - Fazit

Ich freue mich darauf, beim nächsten Mal auch den anderen Sektor kennenzulernen.

Grundsätzlich gilt für das Klettern in Las Barbas de San Pedro: einfach ein wenig Zeit für den Zustieg einplanen, dann wirst du belohnt.

Klettern auf Teneriffa - Callao

Wer wie ich aus Norddeutschland kommt, ist es gewohnt, regelmäßig einen Blick auf die Wetter-App zu werfen. So ließen wir uns auch nicht gleich entmutigen, als wir auf den Balkon unserer Ferienwohnung traten und von Regen begrüßt wurden. Erst einmal in Ruhe frühstücken und dann den Tag planen.

Achim, der Wetterfrosch in unserer Seilschaft/Familie, schaute auf die Wetter-App und erkannte schnell, dass es heute an all unseren Lieblingsfelsen regnen würde. Er sah aber auch, dass es weiter westlich viel freundlicher aussah. Vor allem sollte es dort den ganzen Tag NICHT regnen.Spanien Teneriffa Klettern Callao Achim BrixendorfWir erinnerten uns an unseren Ausflug nach Callao vor einigen Jahren. Damals hat uns das Klettern dort zwar nicht so gut gefallen, aber bevor wir nicht klettern können, geben wir dem Klettern in Callao noch eine zweite Chance.

Und was soll ich sagen? Callao hat die Gunst der Stunde genutzt und sich in unseren Köpfen als Alternative etabliert, wenn es sonst überall regnet.

Callao - Topo

Callao ist nicht im Kletterführer enthalten, aber es gibt Alternativen, um nicht planlos am Fels herumzulaufen.

Zwei Topos stehen zur Verfügung. Die Zeitschrift Klettern hat auf ihrer Website ein Topo veröffentlicht. Ein weiteres Topo ist auf thecrag zu finden, das auch mehr Routen enthält.

Wir haben gute Erfahrung damit gemacht, beide dabei zu haben.

Callao - Routensituation

Grundsätzlich reicht ein kurzes Seil, wie man es sonst aus der Halle gewohnt ist. Es gibt Menschen, die in Callao von betreutem Bouldern sprechen. Ich finde, dass die Routen schon etwas länger sind. Von der Idee her gefällt es mir aber auch besser, wenn die Routen mehr Klettermeter bieten.

In Callao klettert man an kurzen Routen, die entweder gut oder gar nicht abgesichert sind. Man hat die freie Wahl, ob man im Schatten (linkte Seite bzw. shady side) oder in der Sonne (rechte Seite bzw. sunny side) klettert. Viele dieser Routen erfüllen das Kriterium der maximalen Schwierigkeit bis 6a+.

Callao - Parkplatzsituation und Zustieg

Die meisten von uns kommen von der Autobahn und fahren damit zuerst an der Abzweigung zum Parkplatz vorbei, um dann zu wenden. Einfach über die durchgezogene Linie zu fahren, um sich den U-Turn am nächsten Kreisel zu ersparen, ist natürlich keine Empfehlung.

Parkplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden und nach einem kaum erwähnenswerten Zustieg, der mit einem gut machbaren Abstieg endet, steht man vor den ersten Routen.

Callao - Fazit

Auf den ersten Blick ist der Charmefaktor geringer als bei den meisten anderen vorgestellten Gebieten, aber immerhin gibt es hier seitlichen Meerblick. Doch mittlerweile habe ich Callao nicht nur einen zweiten, sondern auch einen dritten, vierten, fünften und wahrscheinlich auch sechsten Blick gegönnt und mit jedem Besuch wächst meine Zuneigung zu diesem kleinen, feinen Klettergarten.Spanien Teneriffa Callao die Schlucht

Klettern in Callao war für mich lange Zeit nur eine Notlösung, wenn es überall anders regnet und ein Pausentag keine Option ist. Und wer will sich schon an einem verregneten Pausentag am Strand liegen? Inzwischen habe ich so viele schöne Routen kennen gelernt, dass ich zwar immer noch längere Routen bevorzuge, aber Callao nicht mehr nur als Notlösung sehe.

Auf der Habenseite steht außerdem, dass es in Callao zum Klettern wohl selten überlaufen ist.

Klettern auf Teneriffa - Guasiegre Medio

Guasiegre Medio ist ein neues Klettergebiet, das auch noch nicht im Kletterführer enthalten ist. Hier erwarten dich lange Routen in einem Barranco. Klettern mit Helm ist hier empfohlen, denn es ist noch nicht so gut abgeklettert. Es fliegt noch viel loses Zeug herum.

Guasiegre Medio - Topo

Ein Topo für Guasiegre Medio findet sich auf der Website des Tenerife Climbing Books.

Guasiegre Medio - Routensituation

Es finden sich viele lange, gut abgesicherte Routen und einige davon sind im Bereich bis 6a+. Für einen schönen Klettertag ist die Auswahl an geeeignten Routen ausreichend. Hierfür lohnt es sich, das 70-Meter-Seil ins Gepäck zu werfen.Spanien Teneriffa Klettern Guasiegre Medio Maike BrixendorfDie leichteste Route ist die Adventure Airline, eine 5a, die einen schönen Einstieg in das Klettern dort ist.

Guasiegre Medio - Parkplatzsituation und Zustieg

Spanien Teneriffa Guasiegre Medio RundumblickAuf dem Topo wird der Zustieg von Süden her beschrieben. Wir haben versucht, die angegebene Zufahrt zu nehmen und haben uns aufgrund des Zustands der Straße dagegen entschieden. Uns wurde dann auch zu Fuß nicht so recht klar, wo der Zustieg startet.

Thecrag gibt einen Parkplatz an der Hauptstraße an. Hier findet sich Platz für maximal zwei Autos, wenn beide fair parken. Dann befindet man sich nördlich vom Klettergebiet. Der Startpunkt ist dann klar, aber wir haben eine ganze Weile gesucht, bis wir den richtigen Abstieg in den Barranco gefunden haben. Aber es war machbar.

Der erste Teil vom Weg ist eine leichte Wanderung und dann muss man über eine Wasserleitung nach unten in den Barranco absteigen. Im Prinzip läuft man auf dem Felskopf über den Routen an allen vorbei, steigt dann ab und geht wieder zurück. Rund 25 Minuten sollten hierfür entspannt eingeplant werden.

Wir haben andere Kletterer getroffen, die von unten gekommen sind und das unproblematisch fanden. Allerdings erzählten sie auch, einer ist vorweg gelaufen und hat all die losen Steine aus dem Weg geräumt, damit das Auto weiterfahren kann.

Guasiegre Medio - Fazit

Hat man den etwas längeren und unübersichtlichen Zustieg hinter sich gebracht, erwarten einen wunderschöne und lange Routen. Es lohnt sich.

Ich weiß nicht, ab wann (oder ob immer) die Routen im Schatten liegen, doch wir sind nur im Schatten geklettert. Von daher war es auch unproblematisch den Helm aufzusetzen. Gerade wenn noch andere am Klettern sind, finde ich es sehr sinnvoll, denn es ist nicht alles fest.

Der Charmefaktor ist im mittleren Bereich, aber das Klettern ist toll und das gleicht alles andere aus. Andere Gebiete liegen in Barrancos mit einem vergleichsweise ebenen Boden, der durch Felsblöcke aufgelockert wird.

In Guasiegre Medio ist der Einstieg häufiger in abfallendem Gelände. Sichern ist trotzdem gut möglich, aber nicht sehr komfortabel.

Für das Klettern schöner Routen auf Teneriffa ist Guasiegre Medio eine schöne Erweiterung des Kletterportfolios. Gerade die langen Routen sind etwas Besonderes. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch.

Klettern auf Teneriffa - El Poris

Spanien Teneriffa Klettern El Poris Maike und AmbienteEl Poris ist bei Boulderern bekannt. Folgt man einfach den Barranco etwas weiter, dann sieht man erst rechts und später auch links Haken in der Wand blitzen.

Ok, es ist wieder so etwas wie betreutes Bouldern. Aber es sind schöne Routen zu finden! Und in El Poris ist oft Klettern möglich, wenn das Wetter in den bekannten Klettergebieten nicht mitspielt. El Poris  liegt weiter im Süden, dichter an der Küste und bekommt dadurch weniger Regenwolken ab.

Mittlerweile hat sich das herumgesprochen, so dass du hier eigentlich nie allein bist.

Der Barranco ist recht breit und eben, was Klettergruppen, die Kinder dabeihaben, ebenfalls zu schätzen wissen.

El Poris - Topo

Auch hier waren wir das erste Mal mit handgezeichneten Informationen, doch mittlerweile finden sich Foto-Topos auf thecrag.

El Poris - Routensituation

Zahlreiche kurze, knackige Routen zieren beide Seiten des Barrancos, davon viele Sportkletterrouten. Einige davon sind im Bereich bis 6a+, so dass für einen Tag genug zum Klettern da ist.

Trotz der Kürze schaffen es einige Routen sehr vielfältig zu sein. Es gibt Platten und Verschneidungen, manchmal muss man hoch antreten oder sich einfach gut festhalten. Sie machen es einem leicht, ihnen zu verzeihen, dass sie nicht weiter gewachsen sind.

Beim Klettern der hinteren Routen sollte man nicht erschrecken, da kommen wir Kletterer den Windmühlen sehr nah und sie kündigen das mit einem lauten wusch-wusch-wusch an. Dafür sind sie etwas länger als die vorderen Routen.

El Poris - Parkplatzsituation und Zustieg

Parkplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden.

Danach einfach durch den Boulderbereich gehen, eine kleine Felsstufe bezwingen und weiterlaufen bis die ersten Haken auftauchen.

Wer sich die Felsstufe sparen will, der hält sich vom Parkplatz etwas rechts, quert durch den alten Flußlauf und kommt dann ebenfalls im Barranco an.

El Poris - Fazit

Das Ambiente ist wieder so mittelprächtig, aber das Klettern steht im Vordergrund. Wer kurze Routen mag oder den Klettertag mit Bouldern kombinieren will, ist hier sicherlich an der richtigen Stelle.

Und das wichtigste, hier kann – wie in Callao – das Wetter einfach anders sein als in den höheren Lagen.

Klettern - Fasnia

Fasnia ist ein weiterer typischer Barranco, in dem die Einsamkeit im Vordergrund steht. Hier gibt es Routen bis zum Schwierigkeitsgrad 7b und einige leichtere, die gut abgesichert sind.

Es ist schon ein paar Jahre her, dass wir in Fasnia waren. Ich erinnere mich, dass der Fels dort eher etwas speckig war. Und der Barranco wurde von einigen Menschen benutzt, um ihre übriggebliebenen weiße Ware zu entsorgen.

Bei einem unserer letzten Kletterurlaube auf Teneriffa schwärmten uns dieselben deutschen Kletterer, die uns Planeta Zarza ans Herz gelegt hatten, auch von Fasnia vor. Dort sei es jetzt viel aufgeräumter.

Nachdem es uns in Planeta Zarza so gut gefallen hatte, dachten wir, dann nehmen wir den Tipp mit Fasnia ebenfalls ernst.

Unser erster neuer Kletterversuch in Fasnia wurde von aggressiven Bienen vereitelt. Der Imker im Schutzanzug wusste schon, warum er ihn sich angezogen hatte. Aber bei unserem letzten Aufenthalt auf Teneriffa konnten wir Fasnia eine verdiente zweite Chance geben. Tatsächlich ist der Klettergarten viel gepflegter, als wir ihn in Erinnerung hatten.

Fasnia - Routensituation

In Fasnia gibt es 67 Routen bis zum Schwierigkeitsgrad 7b+, die sich auf vier Sektoren verteilen. In den beiden vorderen Sektoren überwiegt das Sportklettern, in den beiden hinteren Sektoren gibt es auch viele Tradrouten.

Die leichteste Route ist eine gut abgesicherte V- (La morrallosa im Sektor Galeria – UIAA 5+). Sie und die direkt daneben liegende La moralita, eine V (UIAA 6-), eignen sich zum Aufwärmen der Finger und zum Kennenlernen des Gebiets an.

Laut Kletterführer wird ein 60-Meter-Seil empfohlen. Das ist auf jeden Fall ausreichend.

Gleich die erste Route, die La visionaria, ist eine mit 6a bewertet und sehr empfehlenswert.

Fasnia bietet Kletterspaß bis 6a+ für mehrere Tage.

Fasnia - Parkplatzsituation und Zustieg

Bei der Anfahrt entschieden wir uns gegen die Zufahrtsstraße. Sie war in keinem Zustand, den wir als mietwagentauglich bezeichnen würden. Mit unserem Privatauto wollte ich dort auch nicht fahren, aber da sind die Geschmäcker und Toleranzen sehr unterschiedlich.

Aber letztendlich sind es maximal 10 Minuten Fußweg und da der Parkplatz eigentlich direkt an den Routen liegt …

Parkplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Sowohl an der im Kletterführer angebenen Stelle als auch an der Straße.

Fasnia - Fazit

Die Atmosphäre ist besonders, auch wegen der Schienen und des Tunnels. Wenn man dort ist, weiß man, was gemeint ist.

Fasnia hat längere und kürzere Routen im Angebot, man kann nach Belieben wählen.

Ich bin froh, dass wir Fasnia noch eine Chance gegeben haben, denn ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Schönste Routen bis 6a+ auf Teneriffa - fehlt etwas?

Du fragst dich, warum hier die großen Klettergebiete Arico und El Rio fehlen?

In beiden bin ich geklettert, doch richtig warm geworden bin ich mit den Gebieten nicht. Die Routen bis 6a+ sind nicht sonderlich zahlreich, dafür gut geputzt. Man könnte auch sagen: “Auf Hochglanz poliert.”

Es sind die alten Klettergebiete, mit denen Teneriffa bekannt geworden ist. In einer Zeit als Klettern auf Teneriffa vorrangig Kletterer der höhreren Schwierigkeitsgrade angezogen hat. Vom Ambiente sind beides tolle Gebiete und wer schwer klettern will, kommt hier sicherlich auf seine Kosten.

Inzwischen habe ich auch Arico und El Rio eine zweite Chance gegeben. Beide haben sie genutzt und ich kann beide Gebiete empfehlen. Gerade überarbeite ich den ganzen Beitrag – demnächst gibt es hier mehr Informationen zu diesen beiden Gebieten sowie weiteren attraktiven Neuentdeckungen.

Weitere Gebiete, die von der Papierlage interessant sind, aber sich mir nicht wirklich erschlossen haben sind:

Klettern - El Hoyo

Das Klettergebiet El Hoyo liegt in einem Kessel. Man kann sich hinein abseilen oder alternativ eine Art Klettersteig nutzen. Der muss auch zum wieder herauskommen benutzt werden.

Wichtig: Menschen, die kleiner sind als 1,65 Meter (oder einen stark negativen Ape-Index) haben es eventuell schwer, den Einstieg des Klettersteigs zu meistern. Also am Ende des Klettertages, wenn es wieder zurück Richtung Auto gehen soll.

Insgesamt eher schwer, eher speckig und eher alte Haken.

Sowohl die für uns unattraktive Routenauswahl als auch die unbefriedigende Zustiegssituation (der Klettersteig ist für Große deutlich einfacher) haben uns ein x in den Kletterführer setzen lassen. Wir stehen euch nicht im Weg herum, wenn ihr dort klettern wollt.

Klettern - La Fuente

La Fuente ist ebenfalls ein Klettergebiet, das nach Papierlage ganz interessant aussieht. Im Kletterführer wird schon auf das lose Gestein im Zustieg verwiesen und genau das ist auch das, was uns letztendlich abgehalten hat.

Es war ein sehr windiger Tag und wir dachten, in La Fuente müssten wir vor dem Wind geschützt sein.

Vom Parkplatz aus geht es recht entspannt runter ins alte Flussbett. Den Abzweiger hoch zu den Felsen zu finden, ist nicht so leicht. Wenn man links oben Routen erkennt, dann muss gut Ausschau nach einem Trampelpfad gehalten werden. Man ist so rund 40 Meter unterhalb der Felsen und muss sich, um zum Einstieg zu gelangen, auf losem Gestein zwischen stacheligen Kakteen relativ steil emporarbeiten.

Hochmotiviert gingen wir das Meter für Meter an. Immer wieder rutschten wir weg, aber ließen uns davon nicht erschüttern. Doch nahm dann der Wind immer mehr zu, bis wir die Entscheidung trafen, den strategischen Rückzug anzutreten.

Auf losem Gestein auf einem steilen Weg herunterzurutschen ist ebenfalls kein Spaß. Wir haben La Fuente von unserer Auswahlliste gestrichen. Aber ob das Klettern dort lohnenswert ist kann ich nicht sagen.