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Klettern auf Teneriffa – Hohe Wände: El Rio bis 6a+

El Rio ist eine lange Schlucht mit einer riesigen Auswahl an gut abgesicherten Routen. Neben Arico gehört El Rio zu den Kletter-Klassikern. Als Teneriffa auf der Landkarte der Kletterer auftauchte, waren es insbesondere diese beiden Gebiete, die dafür verantwortlich waren. 

Das Klettergebiet El Rio ist im spanischen Kletterführer „Escalada en Tenerife“ enthalten.

El Rio nenne ich gerne in einem Atemzug mit Arico. Mit beiden Klettergebieten wurde ich im ersten Kletterurlaub nicht warm. Und es dauerte 8 Jahre, bis ich beiden eine zweite Chance gab. Und beide haben sie genutzt. 

Jedoch kann ich genauso wie in Arico nachvollziehen, warum ich es beim ersten Mal nicht mochte. Und das war so:

In 2015 waren wir mit zwei Freunden, die sich von uns in die Kunst des Felskletterns einführen lassen wollten, dort. Sie hatten sich kurzfristig entschieden, Achim und mich bei unserem ersten Kletterurlaub auf Teneriffa zu begleiten. Die beiden hatten Toprope-Erfahrungen in der Halle gesammelt, aber Teneriffa war ihr erster Felskontakt.

Wir hatten uns in El Rio als Kletterauftakt den Sektor El Acebuche ausgesucht. Dort wollten wir mit der einfachsten Route, der El acebuche starten. Wie so oft auf Teneriffa, sind die einfachsten Routen der jeweiligen Klettergebiete sehr begehrt. Natürlich war diese Route besetzt. Insgesamt war sehr viel los in El Rio.

Wir hatten aber Glück, denn die Las cazoletas, eine mit V bewertete Route zwei weiter rechts, war frei. Achim stieg von mir gesichert in die Route ein.

Und fluchte sich hoch. Mit einigen Hängern kam er oben an und bestätigte uns, als wenn wir es nicht gesehen hätten, es sei kein Kletterspaß gewesen.

Wenn das eine der leichtesten Routen dort war, wie sind dann die anderen? Wir brachen unseren Kletterversuch in El Rio ab und fuhren in ein anderes Klettergebiet.

Nun sind wir wieder dort gewesen. Und auch dieses Mal wollten wir im Sektor El Acebuche starten. Wir verglichen das Foto-Topo mit dem vor uns liegenden Fels und stapften an einer uns geeignet aussehenden Stelle an den Felsfuß. Dort angekommen, versuchten wir uns genauer zu orientieren.

Ein freundlicher spanischer Kletterer half uns. Er vermittelte uns, das wir nicht in El Acebuche seien. Aber die Route, vor der wir standen, sei eine wunderschöne 6a. Er zeigte sie uns im Kletterführer – es war die La rumbosa im Sektor Presa. Dieser liegt rechts von El Acebuche und wird vom Zustieg aus als erstes erreicht.

Die La rumbosa sah wirklich schön aus und so folgten wir der Kletterempfehlung. Nach einem bauchigen Einstieg folgte wunderschöne Plattenkletterei mit einem weiteren Bauch im zweiten Abschnitt. Grandios!

Spanien-Teneriffa-El-rio-Klettern-Achim-Brixendorf

Mittlerweile war es deutlich voller geworden und wir entschieden, zum Sektor El Acebuche mit seinen zahlreichen Routen bis 6a+ zu wechseln. Dort waren wir ganz allein und schauten es uns genau an.

Und noch genauer. Hier waren wir zum ersten Mal, da waren wir uns schnell einig. Damit ist auch nicht mehr nachvollziehbar, in welche Route und vor allem in welchen Schwierigkeitsgrad Achim damals eingestiegen ist.

Wir kletterten nun mehrere Routen, unter anderem auch die El Acebuche, und hatten viel Spaß und einen außerordentlich erfolgreichen Klettertag. Wahrscheinlich hätte uns das damals auch gefallen.

Was für ein Glück! Nun wird El Rio sicherlich fester Bestandteil unserer Teneriffa-Tick-List.

Klettern auf Teneriffa – die Routensituation in El Rio

El Rio hat vier Sektoren. Als erstes erreicht man Presa und danach kommt El Acebuche. Für die hinteren beiden Sektoren muss man weiter in die Schlucht hineinlaufen. Das habe ich nicht getan, so dass ich zu denen nichts sagen kann.

Am linken Ende des Sektors Presa gibt es 7 Sportkletterrouten bis 6a+, von denen die La rumbosa eine wirklich empfehlenswerte ist.

Der sich anschließende Sektor El Acebuche bietet weitere 6 Sportkletterrouten bis zum Schwierigkeitsgrad 6a+ an.

Die namensgebende El acebuche ist die leichteste Route, die El Rio im Angebot hat. Und ebenfalls eine empfehlswerte Route.

Das schöne ist, dass die für uns kletterbaren Routen hier direkt nebeneinander liegen. Der Felsfuß ist hier etwas breiter, so dass man sich mit anderen Seilschaften nicht so leicht in die Quere kommt.

Auch gibt es ein paar schattenspendende Bäume. Je nach ausgewählter Route, kann also im Schatten gesichert werden. Und zumindest kann die Verpflegung kühl gelagert werden.

El Rio – Parkplatzsituation und Zustieg

Es sind ausreichend Parkplätze vorhanden. Ist das Auto erst einmal sicher abgestellt, ist der Zustieg leicht zu finden.

Die Gegend ist auch bei Wandergruppe sehr beliebt. Also keine Angst beim Erblicken großer Gruppen – die wollen nur Wandern …

Der Sektor El Acebuche liegt deutlich weiter hinten als man beim Zustieg denkt. Aber einmal orientiert, ist der Rest einfach.

Klettern in El Rio – Fazit

Was soll ich sagen? Es ist wichtig, immer eine Idee zu haben, in welche Route man einsteigt. Aber da wir El Rio die letzten Jahre ignoriert haben, bin ich jetzt voller Vorfreude, mir die restlichen Routen zu erarbeiten.

El Rio ist als Klassiker auf der Insel bekannt und das die Übersicht vergleichsweise viele leichterer Routen anzeigt, ist man hier vermutlich selten allein. Aber die Größe des Klettergebiets kann einige Kletterer vertragen.

Mehr über das Klettern bis zum Schwierigkeitsgrad 6a+ auf Teneriffa gibt es hier.

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